Besuch und Führung durch den Stadtarchivar Martin Ehlers
Im Grenzgebiet von Württemberg zu Baden und der Kurpfalz waren bis ins 19. Jahrhundert hinein Wilderei und Holzfrevel schwer zu ahnden. Im 18. und 19. Jahrhundert ist die Kombination aus Wilderer und Räuber mehrfach nachweisbar: Die einen geraten über das Wildern auf die Schiefe Bahn und werden zu Straßenräubern. Die anderen wildern, weil sie gesuchte Verbrecher sind. Sie meiden den Kontakt zur Öffentlichkeit und ernähren sich von Wald und Wild. Prominentestes Beispiel dafür ist in der Region Johann Friedrich Schwan, genannt "Sonnenwirt", der 1760 in Vaihingen/Enz hingerichtet wurde. Damals war die Jagd ein Privileg der adligen Herrschaft, die sich im Stromberg große Wildbestände hielt. Bei der bäuerlichen Bevölkerung hingegen stieg die Sympathie für Wilderer, da sie das Wild reduzierten.
Mit dem 19. Jahrhundert, vor allem infolge der Deutschen Revolution von 1848, wurden für die Bevölkerung grundlegende Zugeständnisse bei der Jagdgesetzgebung vorgenommen. Trotzdem blieb die Jagd vornehmlich der Oberschicht vorbehalten.
In den Notzeiten nach den beiden Weltkriegen wurde aus Armut gewildert. Hingegen wird ab den 1960er Jahren wohl aus Leidenschaft, dem Aufbegehren gegen Gesetz und gesellschaftliche Ordnung und zur Bereicherung gewildert.
Solche und weitere Spuren werden in der Ausstellung verfolgt und im Rahmen der Führung anschaulich aufgezeigt.
Treffpunkt: "Steinhauerstube" - Das Heimatmuseum in Schmie, Maulbronn- Schmie, Rathaus Schmie, Hauptstraße 1
Gebühr: Kostenfrei - um Spenden für den Bürgerverein Schmie e.V. wird gebeten.
Anmeldeschluss: Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung bis zum 22. April 2018
Eine Anmeldung ist erforderlich.